verführerisches Früchtchen

Aprikose © wikicommonsWer Allegorien sucht, wird in der Natur immer fündig. Und die Aprikose ist wahrhaftig ein sündiges Früchtchen…Sie hat die ideale Grösse für jede Handfläche, eine so perfekte Form, das vielleicht sogar manche Geschichte ganz anders geschrieben worden wäre, wie man hier nachlesen kann. Aber erst wenn man anfängt die Aprikose zu beschreiben, erfasst man ihre ganze Makelosigkeit.

Das feste, kompakte Fruchtfleisch wird durch eine feinst behaarte Haut geschützt, die aromatisch duften kann wie das darunter liegende, vorausgesetzt die Frucht ist zumindest fast reif. Kein Wunder, bedienen sich Kosmetiklinien immer wieder ihrer etwas grösseren Cousine, um für das Produkt zur perfekte Haut zu werben.

Auffällig ist die Spalte, die sich fast über die ganze Länge der Aprikose zieht. Sie teilt sie in zwei Bäckchen und ist prädestiniert, um hier, mit wenig Druck, das Fruchtfleisch zu brechen. Je nach Reifegrad spritzt es oder das Fruchtwasser läuft orangegelb und eher viskös die Finger hinab. Es ist keine Versuchung, vielmehr eine Art Selbstverständnis, den süssen Saft gleich abzulecken. mhm.

Nun ist es man diesem Früchtchen eh erlegen. Die Zähne schlagen kraftvoll ins saftige Fleisch, geräuschvoll fällt sie der mechanischen Zerkleinerung Stück für Stück, Biss für Biss in meinem Mund zum Opfer, während Zunge und Gaumen frohlocken. Mehr! Mehr!

Wer ihn nicht schon zuvor entfernt hat, stösst nun spätestens mit der Zunge auf den Stein. Hart ist er und rau. Etwas Bitteres haftet ihm an, nicht nur geschmacklich, sondern auch, weil nun das Geschmackserlebnis zu Ende ist und dieser Post ebenso. Viele süsse Momente beim Aprikosen-Vernaschen!

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