Käfer gegen Baum

Borkenspuren © T. Pani (wikicommons, CC BY 3.0)Der Hitzesommer kennt noch andere Opfer….. die Fichte. Dieser flachwurzelige Nadelbaum, der von der Forstwirtschaft lange Jahre gezielt gefördert wurde, könnte gemäss aktuellen Prognosen in den kommenden Jahrzehnten im Schweizer Mittelland zunehmend verschwinden. Konkurrenz und vor allem die veränderlichen Klimabedingungen ist die Fichte nicht gewachsen. Insbesondere längere Trockenheit, wie in diesem Hitzesommer, setzt ihr rasch zu und schwächt sie so sehr, dass sie bei Schädlingsbefall, z.B. durch den Buchdrucker, eine Borkenkäferart, ihr „Standardrezept“ nicht mehr greift.

Üblicherweise reagiert die Fichte auf Frass von Borkenkäfern durch Harzbildung. Gegen ein paar kleine Plagegeister kommt sie damit auch an. Aber Schädlinge wie der Buchdrucker, der sich am allerliebsten auf älteren (mehr als 60 Jährigen) Fichten niederlässt, zeichnen sich durch Raffinesse aus. Ausgerechnet das austretende Harz vermengen Buchdrucker mit körpereigenen Duftstoffen, die weitere Artgenossen anlocken. Und so wähnt sich die Fichte trotz ihrer buchstäblichen Mächtigkeit gegenüber den Winzlingen bald in misslicher Lage. Denn ein einziges Weibchen kann bis zu 50 Eier legen, aus denen gefrässige Raupen schlüpfen und sich müsig durch das Stammholz bohren werden.

Aktuell wütet der Buchdrucker in den Wäldern des Kantons Aargau. Bereits sind mehr als 2000 Kubikmeter betroffenes Holz wurden geerntet. Mit Ertragsausfällen ist nicht nur zu rechnen, weil die Bäume 20 bis 30 Jahre vor ihrer eigentlichen Erntezeit gefällt werden. Durch einen Bläuepilz, mit dem der Buchdrucker vergesellschaftet ist (und wahrscheinlich auch mithilft die Fichte zu schwächen, und den er mit unter die Fichtenrinde einschleppt, wird deren Splintholz verfärbt. Qualität mindert das zusätzlich den Holzwert.

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