Kuscheln ist ökonomisch

Wieder mal im Nebelmeer? oder noch übler, im Regen überfluteten Süden? zu Hause bleiben und kuscheln ist ökonomisch…

Romantiker aufgepasst! jetzt gibt’s ein neues Argument. Und ihr Ökonomen: ja, jetzt kommt eine Heizkostenrechnung! Aber eine biologische.

Auf den Punkt gebracht besteht die selbe  (Heizkostenrechnung) bei Säugetieren aus einer sehr simplen Gleichung: Wärmeverlust  =  (oder besser: kleiner gleich) Wärmeproduktion. Aber was bestimmt den Wärmeverlust? Nun, in erster Linie die Körperoberfläche. Je grösser sie ist, in Abhängigkeit zum Körpervolumen, umso mehr Wärme geht verloren. Beim nächsten Raclette-Essen mal darauf achten: Welche Kartoffeln suchen die Schnell-Esser stets aus? Richtig! die kleinen Herdöpfeli, denn sie kühlen rascher aus als die grossen.

Aber zurück zu den Pelzliträgern: ob und wie gross der Wärmeverlust ist, hängt von der Köperbedeckung und der Leitfähigkeit derselben ab. Wer nicht nur ein dichtes Fell hat, sondern auch etwas Biopren (so nannte mal eine Tauchlehrerin unser Körperfett), verfügt natürlich über eine bessere Isolation als beispielsweise ein Nacktmull (aber der hat’s ja auch gar nicht nötig, weil in Afrika daheim ist und ganz andere Kälte-Strategien entwickelt hat; andere Geschichte…).

Kennt man diese Kennzahlen (Oberfläche, Leitfähigkeit, Mächtigkeit der Isolationsschicht), kann man den Wärmeverlust eines Säugetiers bei einer bestimmten Umgebungstemperatur ausrechnen. Durch das Zusammenkuscheln verringern insbesondere kleine Säugetiere ihre exponierte Körperoberfläche erheblich und ihr Wärmeverlust kann sich um einen Drittel (!) reduzieren. Ganz schön effizient, gell?

Selbst Mäuse, die an sich solitär leben, wissen um den Vorteil des Kuschelns. So rückt die Rötelmaus, die eigentlich alleine durch unsere Wälder wuselt, im Winter mit ihren Artgenossen zusammen. Und vielleicht knabbern sie ja dann auch gemeinsam an ihren Vorräten, erzählen sich Räubergeschichten und warten, dass die Zeit vergeht…

PS: war versucht, den Post unter der Rubrik “tryit” abzulegen – testen ist natürlich erwünscht :)!