schwarz oder weiss

Kreuzotter © M. Thyssen (wikicommons)Warum gibt es bei verschiedenen Arten Farbvarianten? Welche Vor- und Nachteile haben diese? Und bei welchen Arten treten sogenannte Farb-Polymorphismus überhaupt auf?Gestern habe ich auf einem Streifzug durch “meinen” Wald sowohl ein rotes als auch ein dunkelbraunes Eichhörnchen länger beobachtet. Dabei kamen diese Fragen auf und die Motivation darüber einen Post zu schreiben.

Über die Farbunterschiede und ihre Bedeutung bei Säugetieren weiss ich fast nichts. Bei einheimischen Schlangen dagegen ist das Phänomen sogenannter Schwärzlinge seit langem bekannt und auch erforscht worden.

Als wechselwarme Tiere sind Kriechtiere oder Reptilien, zu denen die Schlangen zählen, bevorteilt, wenn sie sich rasch aufwärmen. Schwarz gefärbte Varianten tun das, denn sie absorbieren rascher Sonnenenergie und erreichen damit auch schneller Betriebstemperatur.

Im Gebirge, wo vor allem Kreuzotter-Schwärzlinge vorkommen, ist eine perfekte Tarnung, insbesondere vor Räubern aus der Luft, überlebenswichtig. Hier fallen schwarze Exemplare auf dem wetter- und Sonne gebleichten Gestein aber umso besser auf – der physiologische Vorteil steht im Widerspruch zur schlechten Tarnung.

Offenbar überwiegt in höheren Lagen dennoch der Vorteil des Schwarz-Seins mit all’ seinen Konsequenzen: erfolgreichere, weil tageszeitlich frühere Jagd (wenn auch die Beute, z.B. Eidechsen, noch träge sind) und damit verbunden besserer Ernährungszustand. Und während der Trächtigkeit können Weibchen auf’s Jagen sogar fast gänzlich verzichten und sich an sonnigen, verborgenen Orten aufhalten. Für diese lebendgebärende Schlangen-Ladies ein echter Vorteil schwarz zu sein.

PS: nebst dem Melanismus gibt es unzählige andere Beispiele für Farbvariaten, die sich in unterschiedlichen Haar- oder Hautfarben bei den verschiedensten Tierarten beobachten lassen. Wie es dazu kommt, schreibe ich euch demnächst.

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