Fellwechsel (Teil 1)

Haare sind eine flüchtige Körperbedeckung. Zeit, für eine haarige Gesichte.

Haarverlust versetzt uns Menschen bisweilen in Schrecken, prägen Haare doch enorm unser Gesicht und damit vielleicht den wichtigsten Teil unseres Äusseren. Weniger bekannt ist, dass das Verlieren von Haaren täglich geschieht und Teil eines kontinuierlichen Erneuerungsprozesses, der fast alle unsere Körperzellen betrifft, ist.

Je nach Körperzone, Haarsorte und deren Funktion haben unsere Haare sehr unterschiedliche Lebensdauern, zwischen mehreren Jahren (Deckhaar, Kopf) und wenigen Wochen (Wimpern) . Letztgenannte bieten dem Auge, insbesondere der Hornhaut, im Dauereinsatz mechanischen Schutz (und sorgen manchmal auch für einen betörenden Augenaufschlag), kein Wunder also ihre Kurzlebigkeit. Unser Kopfhaar dagegen wird vor allem durch unsere Eitelkeit strapaziert. Und wie sieht es bei anderen Säugetieren aus?

Haare dienen ihrer Thermoregulation und Tarnung. So bestimmen zum Beispiel die Grannenhaare die Fellfarbe, während die Unterwolle aus den gleichnamigen Haaren beim Steinbock für Kälteresistenz sorgt.

Um diese beiden Qualitäten gänzlich zu erfüllen, ist ein Fellwechsel bei vielen Säugetieren in unseren Breitengraden zwingend. Nur mit weissem Fell verschmilzt das Hermelin im Schnee und nur solange es ein Fleckenkleid trägt, ist das Rehkitz beinahe unsichtbar.

Aber wie geschieht der Fellwechsel? Wie ist gewährleistet, dass mit dem Ausfallen des alten Haars keine Nacktheit herrscht? So viel sei verraten: Ähnlich wie bei der Mauser, wird auch beim Fellwechsel nichts dem Zufall überlassen.

Teil 2 folgt!

PS: Die Ausnahmen vorweg: im Wasser lebende Säugetiere wie der Fischotter oder der Biber, machen keinen Haarwechsel durch. Ihr Lebensraum bedingt kontinuierlichen Kälteschutz. Aber bei 23 Tausend Haaren je Quadratzentimeter (das sind 40x mehr als auf der gleichen Fläche Menschenhaut wächst!) ginge das wohl auch viel zu lange…

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