Mister Spiny kehrt heim

Jungigel © L. KarlssonKennst Du das Glücksgefühl, wenn Du jemanden nach einer langen Weile endlich wiedersiehst?  Ist mir in diesen Tagen gleich zwei Mal passiert! Und heute abend völlig unerwartet, nachdem wir einen ganzen Sommer aneinander vorbei gelebt haben. Dabei wohnen wir ja offenbar fast Tür an Tür.

Vor knapp zwei Stunden, mit dem Fahrrad bergan strampelnd, kreuzte ich Mister Spiny, der gerade sehr zielstrebig unsere Quartierstrasse querte. Flüsternd, damit er sich ja nicht erschrickt – entfuhr es mir “un hérisson!”. Und schon begann ich mich um ihn zu sorgen. Ob er wohl die verdammt hohe Bordsteinkante überhaupt schafft? Und selbst wenn, oje, überall nur  hohe, unfreundliche Mauern und parkierte Autos! Mit den Handschuhen könnte ich ihn schon hoch heben, aber wo bringe ich ihn dann hin?

Während mein Hirn sich mit diesen Fragen quälte, hatte Mister Spiny längst seine Destination gefunden. Mit einem eleganten Knie-Anziehen stieg er durch ein schmiedeisernes Tor, an dessen Schild es verheissungsvoll “zum Nussbaum” hiess. Und trippelte weiter. Dahinter aber erblickte ich keinen paradisischen Garten, sondern – eine steile Treppe!

Hält mich doch nicht zurück! Topfit stellte sich Mister Spiny auf seine Hinterbeinchen und hievte sich problemlos Stufe über Stufe hinauf. Endlich wieder ebene Erde unter den Füssen presste er seine feuchte Nase sogleich wieder dicht an den Boden und verschwand schnüffelnd im raschelnden Laub – eines Nussbaums.

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