im Scheinwerferlicht

Feldhase © R. AltenkampDie Oscarverleihungen stehen vor der Tür. Aber nicht nur Starlets stehen demnächst im Scheinwerferlicht…Genauso wie in Hollywood die Vorbereitungen auf Hochtouren laufen, werden hierzulande Abende, die ganz im Zeichen des Scheinwerferlichtes stehen, geplant. Allerdings geht es dabei nicht um Blitzlichtgewitter und grosses Kino, sondern um mobile Lichtkegel, die in der Dunkelheit auf scheue Wildtiere schwenken, um sie zu zählen. Gerade darin aber besteht die grosse Schwierigkeit, denn Angsthasen suchen keineswegs das Rampenlicht!

Ende Februar, anfangs März ist es wieder so weit und in vielen Jagdrevieren werden mit der Methode der sogenannten Scheinwerfertaxation Feldhasen gezählt. Entlang eines vorher festgelegten und über Jahre gleichbleibenden Wegenetzes werden – Schritttempo fahrend – mittels eines Handschweinwerfers mit Reichweite von 120 bis 150 Metern, der aus dem Beifahrerfenster auf die Felder leuchtet, alle von blossem Auge erkennbaren Hasen gezählt.

Auf dem vorbereiteten Kartenmaterial werden kontinuierlich sämtliche Feldhasen erfasst und  anhand der Reichweite des Schweinwerfers und der abgefahrenen Wegstrecke lässt sich schliesslich diese Stückzahl zu einer Fläche in Beziehung setzen. Aufsummiert wird sie in der Praxis meist als Stückzahl je 100 Hektaren angegeben und ist das wichtigste Werkzeug, um die Populationsentwicklung dieses einst so häufigen einheimischen Wildtieres zu evaluieren.

Zum Teil dramatisch sind die Feldhasenbestände seit den 60er Jahren eingebrochen. Eine Tendenz, die sich – leider – in ganz Europa beobachten lässt. Bleibt daher zu hoffen, dass die diesjährigen Zahlen wieder etwas höher ausfallen! Wer sich einen Schweiz weiten Überblick verschaffen will, findet hier die letztjährigen Monitoring-Ergebnisse der Vogelwarte Sempach, die seit langem das Feldhasenmonitoring hierzulande leitet.

PS: übrigens werden auch Rothirsche mit dieser Methode gezählt. Die Zähldaten sind, zusammen mit Abschusszahlen, Fallwild-Daten und Daten von Abgängen durch andere Ursachen (z.B. Krankheiten, Wintersterblichkeit), eine wichtige Grundlage für die Jagdplanung. Ganze Daten-Zeitreihen finden sich hier.

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