Sprengkraft

Sprengkraft 2014, © P. SchuetzFast jeder hat sich schon mal das Knie auf Asphalt aufgeschlagen. Hart, rau und widerstandsfähig sind unsere Strassen. dennoch schaffen immer wieder Pflanzen das scheinbar Unmögliche…Sie durchbohren das Erdreich und dringen schliesslich völlig unbeschadet sogar durch die letzten Zentimeter widerstandsfähigen Deckschichten Bitumen. Hauchdünne, hellgrüne Blättchen entfalten sich. Aber was macht dieses junge Sprösslein so robust? warum tragen diese Zellen keine Schürfungen davon wie unsere Haut, wenn wir ungewollt Asphalt küssen?

Genau wie die Wurzelspitzen enthält jeder Spross teilungsfähige Zellschichten. Dieses Gewebe nennt man Meristem. Neue Zellen werden aus  diesem Teilungsgewebe nachgeschoben. Sie sind noch undifferenziert in ihrer Bauweise und unspezialisiert, was ihre künftige Funktion betrifft. Damit lassen sich diese meristematischen Zellen mit tierischen Stammzellen vergleichen, die sich eben durch diese beiden Eigenschaften auszeichnen.

Auf das teilungsfähige Meristem des Sprosses lagern sich immer weitere Zellschichten. Die zuäusserst liegenden, ältesten, wachsen schneller und werden sich zu  Blattanlagen und Seitensprossen entwicklen. Sie umhüllen den Sprossscheitel und schützen ihn dadurch vor Verletzungen.

So kann ein ganz junger Keimling, noch ganz zart und knackig, behütete ans Sonnenlicht streben und oberirdisch endlich Photosynthese betreiben, Energiegrundlage jedes Wachstums.

 Kapuzinerkresse, 2014, © P. Schuetz

 

 

 

 

 

 

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