vergönnte Kleverness – Motor für Neues?

Hassliebe, 2014 © A. HeebKrähen polarisieren. Besonders, weil sie beharrlich andere Vögel chassen. Aber warum tun sie das eigentlich und mit Nachdruck?

Und ist dieses Verhalten schliesslich nicht sogar positiv, weil es die Gejagten zwingt, neue Verhaltensmuster zu entwicklen?

Krähen sind aussergewöhnlich klug, haben komplexen Sozialsystemen und sind sogar fähig sich selber Werkzeuge zu basteln. Andererseits verachten viele Menschen sie, weil sie oft anderen Vögeln, ja sogar Artgenossen hinterher jagen. Und weil sie als Allesfresser auch mal an Aas herumpicken, werden sie immer noch als Unheil oder gar Tod bringendes Federvieh angesehen.

Die Chance zu packen, etwas “billig” zu kommen, – sei es nun im Fall einer Krähe abgeluchstes Futter oder gutes Nistmaterial -, verbinden wir Menschen mit Ungerechtigkeit oder gar Neid. Geht ja gar nicht, dass sich jemand einfach so frech und noch dazu franko bedient! Dabei manifestiert sich in dieser Fähigkeit gerade  in Konkurrenz-Situationen ein echter Überlebensvorteil. Und die Kleverness der Schlauen zwingt die anderen dazu, aufmerksamer zu sein oder gar andere Strategien zu entwicklen.

Unter Kleptoparasitismus versteht man das Ausnutzen der Leistungen anderer Lebensformen, insbesondere das Abluchsen von Erbeutetem oder gar der Brut einer anderen Art. Unter den Betroffenen bzw. Nutzniessern finden sich sind nicht nur Vögel, wie etwa der äusserst raffinierte Trauerdrongo (seine Strategie ist hier erzählt) oder die Pharaonenameise (Monomorium pharaonis). Man findet Beispiele in vielen Artengruppen. So z.B. bei auch bei den Geparden: Sie jagen nachts, bei Konkurrenzdruck durch andere Raubtiere bevorzugt kleinere Beute und schleppen diese auf Bäume, um sie dort ungestört zu verzehren. Eine Frage des Krähen-Drucks, bis auch tagaktive Greifvögel gelernt haben, sich diesem durch neue Verhaltensweisen zu entziehen?

 

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