Leben mit Grossraubtieren?

Braunbaer © S. Hillebrand (wikicommons)Innerhalb eines Monates 3 verschiedene Bärennachweise in der Schweiz, seit mindestens einem Jahr nun 2 sich fortpflanzende Wolfsrudel und eine sich stetig besser etablierende Luchspopulation…  Fast täglich erreichen uns aktuell Medienmitteilungen über Grossraubtiere. Bär, Wolf und Luchs kehren zurück und drängen zur Frage: Wollen wir mit ihnen leben? Es ist keine Frage des Platzes, denn geeigneten Lebensraum finden alle drei Arten zur Genüge in unserem Land. Viel mehr ist es eine Frage des (Um-)Denkens, welche Szenarien möglicherweise eintreten werden und wie wir diesen begegnen bzw. sie zu verhindern gedenken, wenn sie denn unseren Interessen zuwider laufen.

Der eingangs gestellten zentralen Frage widmet sich auch eine Sonderausstellung im Naturmuseum Olten. Das zuständige Bundesamt hat seine Antwort längst gegeben und passt Gesetze und Management-Konzepte laufend der aktuellen Situation an. Weit weniger proaktiv und präventiv agiert hingegen die Mehrheit der Bevölkerung, als ginge sie das Thema gar nichts an.

Tatsächlich gehören die genannten 3 Grossraubtiere zur heimischen, geschützten Fauna. Sie faszinieren seit jeher und bereichern durch ihre Gegenwart den Naturwert der von ihnen besiedelten Landschaft. Gleichwohl, vor allem weil mehr märchenhafter Unsinn als fundiertes Fachwissen das Bild dieser Tierarten in unseren Köpfen prägen, sind Skepsis und eine gesunde Portion Respekt vor dem Zusammenleben mit Luchs, Wolf und Bär geboten. Denn konfliktfrei wird dieses nie gänzlich sein, weil Raubtiere allesamt Fleischfresser sind. Und damit Jäger, Viehbauern, aber auch Bewohner und Erholungssuchende im Alpenraum konkurrenzieren beziehungsweise zwingen, sich damit auseinanderzusetzen, wie ein Nebeneinander möglich ist und in ihrer unmittelbaren Gegenwart zu reagieren ist.

Eben dies zeigt die Sonderausstellung, ohne prätentiös zu werden und die Schwierigkeiten auszusparen. Stattdessen werden mögliche Lösungen aufgezeigt, z.B. der bärensichere Abfallcontainer, ein nicht ganz preisgünstiges, aber bewährtes Mittel, Meister Petz vor Nahrungssuche im Siedlungsraum abzuhalten. Überzeuge Dich selber, die Ausstellung ist noch bis Mitte November 2016 zu sehen.

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