M wie Morchel

Spitzmorchel © P. SchützDen delikaten Speisepilz kann man jetzt ernten. Verwechslungsgefahr gibt es wenig. Gleichwohl ist beim Pilzesammeln immer Vorsicht geboten.  Morcheln bilden eigene Familie im Reich der Pilze, die sogenannten Morchellaceae. Knapp zwei Duzend heimische Arten gehören ihr an. Die eigentlichen Morcheln sind anhand der wabenartigen Vertiefungen ihres ovalen bis rundlichen Hut sehr charakteristisch. Im Gegensatz zu den meisten anderen Hutpilzen spriessen die schmackhafte Speisemorchel, Spitzmorchel und Käppchenmorchel im Frühling aus dem Boden und können jetzt gesammelt werden.

Innerhalb der Morchel-Familie gibt es aber auch Vertreter, deren Speisewert unbekannt ist. Wirklich giftig sind hingegen nur die Frühjahrs-Lorchel und – in weit geringerem Masse – die Riesenlorchel. Diese beiden letztgenannten Pilze sind Wölfe im Schafspelz: Eher hirnartigen Windungen gleichen die Rippen auf ihren Fruchtkörpern. Und das Pilzgewebe enthält das Lebergift Gryomitrin, dass innert Stunden seine tödliche Wirkung entfalten kann, wenn keine Aktivkohle eingenommen wird.

Morchelsammlern sei daher dieser Beitrag empfohlen. Sicheres Bestimmen der drei genannten “echten” Morcheln sollte danach möglich sein. Und im Zweifelsfall halte man es einfach, wie im Gedicht am Ende der genannten Seite, geraten: Finger weg von Lorcheln!

PS: “Meine” Morchel habe ich übrigens nicht geerntet. Bei der ersten Begegnung war ich auf meiner Joggingrunde. Und nach den Schneeregengüssen letzte Woche sah sie gestern Abend nicht mehr ganz so appetitlich aus.