Perlenschnüre

Perlenschnüre schaukeln an diesem Herbstmorgen im Nebel.   Die Zebraspinne hat sie gewoben, die Tautröpfchen hat die feuchte Luft beigesteuert. Dieses glitzernde riesige Rad ist längst nicht das einzige, das ich bestaunen kann. Auch andere Achtbeiner harren an diesem stillen Morgen in ihren Netzen geduldig auf Beute.

Die Spinnseide fasziniert mich immer wieder. Sie vereint widersprüchliche Eigenschaften wie Wasserfestigkeit und Wasseraufnahmefähigkeit. Sie ist viermal so belastbar wie Stahl, wenn ein Beutetier  mit voller Wucht gegen das Fadennetz knallt und schwingt beim Aufprall elegant mit.

Noch fasznierender ist ihre Herstellung. Wie die verschiedenen Spinndrüsen (meist 6, manchmal auch 4 oder 2) am Hinterleib koordiniert werden, damit exakt die Art von Seide produziert wird, die für diese bestimmte Netz-Ecke nötig ist, übersteigt meine Vorstellungsvermögen völlig.

Eine Idee davon, wie komplex die Produktion der Spinnseide wirklich ist, illustriert dieses Bild einer Spinndrüse. Momente voller Staunen beim Abtauchen in diese Welt des Unsichtbaren! Und Ermutigung –  auch an nasskühlen Herbsttage ist die Natur voller Wunder!

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