Blütentürme

Rosskastanie Bluete © V. VizuDie Blüten der Rosskastanien erinnern mich an kleine Christbäume. Mitte im Frühling eine wahrlich exotische Pracht.  Mit hunderten von Blüten-Pyramiden sind die blühenden Bäume geschmückt und wer in ihrem Schatten vor der Nachmittagssonne einen Moment inne hält, kann ein regelrechtes Brumm- und Summ-Konzert vernehmen. Für die hungrigen, fleissigen Bienen und Hummeln sind diese beliebten Stadtbäume attraktive Futterinseln.

Rosskastanien sind – ausgewachsen- sehr ausladende,  üppige Bäume. Sie haben etwas nahezu uneinehmbares an sich. Ausgerechnet ein winziges Räuplein aber aus dem Balkan, setzt den Riesen zu. Die Kastanienminiermotte, die nun schon wieder herumfliegt, legt nach der Verpaarung mehrere Duzend Eier auf einem Kastanienblatt ab. Aus ihnen werden die gefrässigen Larven schlüpfen, die sich zunächst nur vom Pflanzensaft, ab dem 2. Larvenstadium dann vom Blattgewebe ernähren. Regelrechte Minen (daher der Name) entstehen, weil sie zunehmend das Gewebe zwischen den Blattrippen auffressen.

Dann muss sich die Raupe entscheiden: spinnt sie einen Kokon, in dem sie sich auch verpuppen und noch im selben Jahr schlüpfen wird oder verpuppt sie sich in der Mine, wo sie überdauern kann und sowohl Trockenheit, wie Nässe, beziehungsweise gar den Winter problemlos überstehen kann. Die Zeit wird die Strategie bestimmen. ingesamt dauert ein Larvenstadium 49 bis 63 Tage vom Ei bis zum Schmetterling.

PS: übrigens schädigen die Raupen zwar ihren Wirt, die Rosskastanie bzw. Berg- und Spitzahorn. Das “Problem” ist vor allem ästhetischer Natur. Befallene Bäume sterben zwar nicht ab, deren minierte Blätter aber welken, werden braun und fallen schliesslich. Stark befallene Bäume können dadurch so geschwächt werden, dass sie auch kleinere und weniger Früchte hervorbringen.

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