Rowdy im Fichtenwald

Fichtenforst © wikicommonsDieser Anblick ist fleissigen Winterspaziergängern nicht fremd. Duzende Fichtenzweiglein liegen auf dem Waldboden. Aber wer hat hier gewütet? Und warum?Das Warum ist wohl schnell geklärt. Schnee liegt aktuell selbst in den Wäldern des Mittelland, es ist kalt und die Nahrungsquellen limitiert, nicht nur in der Quantität, sondern auch in der Qualität. Wer nicht Winterschlaf hält, muss fressen, und sei es auch nur gerade so viel, um seinen Grundumsatz zu decken.

Nadelbäume wie die die Fichte bieten  mit ihren immergrünen Blättern nicht nur guten Schutz vor Kälte und nasser Witterung, sie sind dazu auch ein günstige Nahrungsquelle. Tatsächlich sitzt an fast jedem Fichtenzweiglein schon im Spätherbst eine nährstoffreiche Knospe, die die Anlagen für die Blüten oder Triebe, die sich im Folgejahr entwickeln werden, enthält. Die Fichte muss sich im Sommer entscheiden: setzt sie auf Wachstum und investiert sie in neue Triebe, oder in ihre Fortpflanzung und legt Blütenknospen an. Ein Zielkonflikt, dessen Ausgang u.a. das Wetter mitbestimmt: nur alle 3-4 Jahre blühen Fichten in tieferen, in höheren sogar nur alle 7 Jahre im Mittel. Nach besonders trockenen Sommern oder solchen mit Kälteeinbrüchen kann es allerdings auch zu sogenannten “Angstblüten” kommen. Ein Phänomen, das im Pflanzenreich öfters vorkommt und den Fortbestand einer Art, auch in Krisenzeiten, sichert.

Zurück zu den Knospen. Auf eben diese scheint es ein besimmtes Tierlein abgesehen zu haben. Die Nadeln dieser am Boden liegenden Tannenzweiglein sind dagegen unberührt.

Herr Häne hat genauer hingeschaut und nach dem Ausschluss-Verfahren die Antwort gefunden, wer denn nun für die sogenannten  “Absprünge” verantwortlich ist. Hier geht’s zu seinem Post.

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