Schaum dieser Tage

Schaumkrone © P. SchuetzFederleichte weissliche Flocken gleiten über das Wasser. Woher sie wohl kommen?  Der Wald hinter dem Haus hat sich in eine Auenlandschaft verwandelt. Überall glitzern Wasserperlen an den durchnässten Bäumen, der Waldboden gluckst unter meinem Gewicht und dazwischen bleibt mein Blick immer wieder hängen an ihnen: Schaumkronen, die wie kleine Schifflein über das Wasser gleiten, ehe sie an Ästlein oder dichter Vegetation gestoppt werden. Lustig sieht das irgendwie aus, aber es stimmt mich auch nachdenklich. Woher stammt dieser Schaum? Was verursacht ihn?

Das erste Wort, das mir durch den Kopf schiesst, ist “Waschmittel”. Allerdings ist Eutrophierung kaum mehr ein Thema und die Schweizer Gewässer gelten aus fischereilicher Sicht beinahe als zu sauber und nährstoffarm. Aber auch natürliche Substanzen verursachen ebenfalls seifenartigen Schaum. Saponine, Glykoside, Huminsäuren sind nur einige von ihnen. Wenn es lange nicht mehr geregnet hat wie diesen April oder im Herbst, wenn viel Laub auch in die Gewässer fällt und sich zunehmend zersetzt, gelangen diese Stoffe ins Wasser. In der Hocke gucke ich mir die Flocken genauer an.

Der Schaum ist kompakt und löst sich selbst in meiner warmen Hand kaum auf. Er schimmert weder regenbogenfarbig noch riecht er künstlich nach Parfüm oder dergleichen. Im Gegenteil, seine Ränder sind bräunlich gefärbt, wahrscheinlich organisches Material, das sich im Wasser gelöst hat. Viel mehr kann ich äusserlich nicht erkennen, aber zumindest bin ich mir nun recht sicher, dass keine Wasserverschmutzung vorliegt. Zu Hause, am Computer, stosse ich auf dieses Merkblatt Gewaesserverschmutzung des Kanton Bern. Es gibt auch Auskunft, was zu tun ist, wenn letzteres nicht ausgeschlossen werden kann. Gute Lektüre!

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