selten schön

Wiedehopf © A. NikolaiNeulich hab ich mich verguckt. In einen besonders hübschen Kerl…

Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich auf Punks stehe. Aber wenn einer so neckisch wie Mister Wiedehopf seine Federn mal in den Nacken legen und dann wieder steil aufrichten kann, macht das schon Eindruck 🙂 .

Selten genug lässt er sich blicken und in der Schweiz es gibt wohl auch nicht viel mehr als 200 Brutvögel. Scheu ist er und anspruchsvoll, was seinen Lebensraum betrifft dazu. Kein Wunder also, steht er in unserem Land auf der Roten Liste, gilt als verletzliche Art und wurde ins nationale Artenförderungsprogramm aufgenommen. Das war 2010 Grund genug, einen Aktionsplan Wiedehopf zum Erhalt dieser ausgesprochen schönen Vögel zu erstellen. Heuer, 2015, soll eine erste Erfolgsbilanz erstellt werden. Ich bin gespannt, ob die Massnahmen (v.a. im Bereich Lebensraumaufwertung und Erhalt lichter Standorte, z.B. Trockenwiesen und Waldweiden durch entsprechende Pflege) schon gefruchtet haben! Wie der Wendehals, ein ebenfalls seltener Vogel, ist der Wiedehopf auf Standorte mit lückiger Vegetation an sonnigen Lagen angewiesen.

Umso eher habe ich ihn genau beobachtet, bevor er schon wieder auf und davon flog: sorgfältig sucht er sich seine Nahrung aus, die hauptsächlich aus Insekten besteht. Mit Vorliebe isst er grössere Exemplare, zum Beispiel Maulwurfsgrillen. Zwar hat er einen wunderschönen langen, leicht gekrümmten Schnabel, aber eine sehr kurze Zunge. So kommt es, dass der Wiedehopf seine Beute in die Luft werfen muss, um sie dann mit offenem Schnabel aufzufangen und zu verspeisen.

Dann trippelt er wieder ein paaar Meter weiter auf seinen zierlichen Beinchen. Er sucht dabei stetig den trockenen Boden nach neuem Futter ab, ehe er erneut den Kopf hebt, herumblickt und die Umgebung sichert. Ertappt, ich wurde entdeckt! Nochmals stellt er erregt seine Federhaube auf, und fliegt davon.

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