Wassermusik

plätschernd, glucksend, gurgelnd, tosend, tobend, stiebend, klatschend, rauschend, perlend, tropfend klingt Wasser in seinen unterschiedlichsten Formen. Sie alle haben – so verschieden diese Geräusche sind – eines gemeinsam: eine unglaublich beruhigende Wirkung auf mich.Wasser ist vielleicht das faszinierendste Element, das es gibt. Seine 3 Aggregatszustände, die wir alltäglich beim Kochen, unter der Dusche oder in Form von Glace oder einem gekühlten Getränk geniessen können, sind uns so vertraut, dass darüber kaum jemand Erstaunen zeigt.

Wasser wird dann faszinierend, wenn es uns überrascht: zum Beispiel in den ungeheueren Wassermassen, die Jahr für Jahr nach der Schneeschmelze über glatte Felsen hinabstürzen und als tosender Wasserfall in einem Fluss davongleiten, mühelos und gewaltig.

Oder wenn der Wind Gewitterwolken über den eben noch stahlblauen Himmel treibt. Die Luftfeuchtigkeit nimmt schlagartig zu, bedrohlich wird es dunkler und mit dem ersten, noch fernen Grollen, erzittert ein letztes Mal raschelnd das Kronendach der Laubbäume, ehe die Tropfen auftreffen: mit einem diskreten Plitsch auf Blättern landend, auf Asphalt und gebrannten Ziegeln klatschend, scheppernd auf blecherne Autodächer eindreschend und trommelnd die Fensterscheiben nässend sorgt jeder Regen für ein besonderes Konzert.

Am liebsten ist mir die Wassermusik von kleinen und grössereren Bächlein und das Geräusch, wenn Salz- oder Meerwasser ans Ufer schwappt. Diesem Takt zu lauschen, dieses Strömen mit allen Sinnen zu erfassen ist vemeindlich so banal und doch jedes Mal wieder einfach schön.

PS: aktuell amüsiere ich mich fast täglich mit meiner Blechgiesskanne meine Ansaaten auf dem Balkon (ich versuche Mispeln selber zu ziehen und Sonnenblumen und geheimnisvolle Sämchen, die ich ohne das Päcklein anzuschreiben letztes Jahr irgendwo abgeklaubt habe) zu beträufeln und habe eine kindliche Freude daran, das glucksende Geräusch zu hören, wenn das Wasser in der Kanne hin- und herschwappt und langsam der ganze Balkon nass ist 🙂