Wasserschnecke

schwimmende Schnecke © P. SchuetzAuch Landschnecken können offenbar schwimmen. Und sogar tauchen. Heute beobachtet an Weinbergschnecken.  In einer beachtlichen Pfütze, die an der tiefsten Stelle wohl gegen 10 Zentimeter tief war, zogen zwei Weinberg-schnecken meinen Blick auf sich. Die eine, langgezogen wie ein durchgekauter Kaugummi, schien sich geradezu in einer Gleitphase zu befinden (nota bene vollständig unter Wasser! siehe Foto am Ende dieses Post). Die andere dagegen kämpfte sich mit ihrem kapitalen Häuschen ab, schwimmend der Schwerkraft zu widerstehen, die ihr in diesem Medium offenbar Schlagseite bescherte. Ob sie das wohl lange durchstehen würden? Und habe ich die beiden bei einem gewollten Schwumm erwischt oder in einer misslichen Lage, aus der ich – tierlieb – sie gar befreien sollte?

Ich beobachtete die beiden ein kleines Weilchen bei ihren Manövern, schliesslich bin ich schon öfters darauf reingefallen, dass Wildtiere meine Hilfe bräuchten (siehe z.B. folgenden Post).

Auf dem langen, oberen Fühlerpaar sitzen, gut erkennbar als dunkle Punkte, ihre Augen. Aber diese Antennen sind nicht nur Träger des Sehsinns. Mit diesem Fühlerpaar nehmen Weinbergschnecken auch geruchlich ihre Umwelt wahr. Das untere Fühlerpaar dageegen dient dazu, sich auch geschmacklich zu orientieren. Ich nehme also an, dass eine Weinbergschnecke, gerade weil sie sich sehr gemählich fortbewegt (durchschnittlich 4,2m/Stunde; gemäss Wikipedia), sehr wohl merkt, ob sie auf eine Pfütze oder ein anderes Gewässer zukriecht. Und könnte sie nicht schwimmen, würde sie spätestens am Ufer, wenn nicht von suizidalen Gedanken getrieben, hoffentlich stoppen.

Warum aber scheint die eine Schnecke beinahe über das Wasser zu schweben, während die andere offenbar auf Tauchgang ist? Manche Schnecken, vielleicht auch die Weinbergschnecke, profitieren vom Schleim, der auf der auf dem Wasser für genügend Oberflächenspannung sorgt. Und unter Wasser sorgt zusätzlich die Luft gefüllte Mantelhöhle, also der “Raum”, in den bei einer Landschnecke Nieren, Lunge und das Darmende münden, für Auftrieb.

Ganz beantworten konnte ich dieses Mysterium also nicht. Eure Erklärungsvorschläge nehme ich gerne entgegen :). Hier noch das Bild von meiner Tauchschnecke.tauchende Schnecke © P. Schuetz

 

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