Wasserstress

Turmfalke © A. GeigerNach dieser eher kühlen regnerischen Woche scheint letzteres aburdDennoch hat der lange, trocke Sommer etlichen Tiere zugesetzt. Was dem Turmfalken im Beitragsbild fehlt, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Aber im Wasser sitzend, am hellichten Tag und nicht auffliegend auf Handyfoto-Distanz, hat mich schon stutzig gemacht. Der Vogel wurde schliesslich von einem Wildhüter eingefangen und in eine Auffangstation gebracht.

Gemäss Telefonat mit der Vogelwarte Sempach wurden dieses Jahr nicht überdurchschnittlich mehr Greifvögel eingeliefert. Nicht mal ein halbes Duzend waren zur Pflege und Gesundung auf der Station. Allerdings seien, so die Einschätzung eines professionellen Feldmausers, viele Mäuse durch die lange Trockenheit und Hitze diesen Sommer eingegangen. Weil sie ohnehin über einen sehr hohen Metabolismus und dementsprechend höhrere Körpertemperatur verfügen, sind lange Hitzeperioden für sie umso stressiger und können fatale Konsequenzen haben. Ändert sich die Beuteverfügbarkeit, schlägt sich dies spätestens mittelfristig auch bei ihren Fressfeinden nieder, umso eher, je spezialisierter ein Räuber ist. Die  typische Räuber-Beute-Zyklen zeigen diese zeitlich versetzten Schwankungen auf, die durch verminderte Kondition oder gar Mortalität auf der indviduellen und tieferen Fortpflanzungserfolg auf der Populationsebene verursacht werden.

Im Siedlungsraum stellen Ökologen seit Jahren eher den Trend Kulturfolge fest, sprich eine Zunahme von Wildtieren, die sich selbst in urbanen Zentren durchzuschlagen wissen. Das (Über-)Angebot an Nahrung in Form von Abfällen ist einer der Hauptgründe dafür. Was allerdings oft fehlt oder gar nur in gefährlicher Alternative (z.B. Wassertonnen oder andere Bassins mit glatten Rändern, aus denen sich mangels Ausstiegshilfe kaum ein Wildtier mehr befreien kann) vorhanden ist, sind Tränken. Schon eine alte, im Boden eingegrabene Bratpfanne, kann als Vogeltränke dienen, aber auch Kleinsäugern wie Mäusen als Wasserloch dienen. Steht sie geschützt, z.B. an einer Hecke oder einer Gebüschgruppe, ist das umso besser und für Naturbeobachter umso idealer :). Lasst Worten Taten folgen! Es ist zu einfach, um es nicht zu tun (Merkblatt).

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