Omnivor

imageRegungslos klebt er mit seinen Haftscheiben tragenden Zehen am Gartenzaun…  und macht Siesta. Nirgendwo sonst gibt es so viele Amphibien wie in den Tropen. Prädestiniert dafür in diesem immer feuchten Klima eine Nische zu besetzen, ist Artenvielfalt in den Gebieten am Äquator am grössten.

Erforscht sind längst nicht alle. In diesen Tagen erst wurde eine neue Art entdeckt in Kambodscha. Auch von diesem Exemplar konnte ich den Namen nicht in Erfahrung bringen. Grinsend blickt mich Kiri an, als ich danach frage. “It’s simply a frog. Very tasteful! You have to try”.

Tatsächlich finden wir Frosch, als ganzes gegrillt, auf den Menükarten. Strassenküchen bieten auch gegrillte Schlangen, Heuschrecken und Vogelspinnen an. Nicht nur Touristen-Gag, sondern Teil der lokalen Kulinarik.

Während Säugetiere als Milchproduzenten und Arbeitstiere bzw. Hühner wegen der Eier einen anderen Stellenwert haben, wird der Rest der Tierwelt in Kambodscha sozusagen als eine Proteinquelle angesehen.

Weil auch Hunde und Katze schlicht zum Inventar einer selbstversorgenden, von der Landwirtschaft lebenden Bevölkerung gehören, ist auch ihr Vehrzehr kein Tabu.

In unserer Zeit ideologischer  Esskulturen, die religiös, tierethisch, ökologisch und / oder gesundheitlich motiviert sind, sehe ich mich als Konsument immer wieder mit den selben Fragen  konfrontiert: ist es wichtiger woher ein Produkt stammt oder wie es hergestellt wurde? und will ich den Aufwand betreiben Herkunft und Produktion immer zu erfahren?

Hier, in Kambodscha, probiere ich auch Essen, das ich mir selber nicht zubereiten würde. So yes, frog is tasty and crispy.

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