Herbstzeitlose

Herbstzeitlose © Cquoi (wikicommons, CC BY-SA 3.0)Wenn ich sie erblicke, ist es Herbst. Zeitlos schön ist sie und von weitem leuchten ihre eleganten Blüten durch das niedere Gras feuchter Wiesen. Sie trägt Geheimnisse in sich, die zwar ihr zwar durch geduldige Forscher längst entlockt wurden, aber längst nicht allgemein bekannt sind oder wieder vergessen gingen. Die spannendsten ranken sich um ihre Giftigkeit.

Jeder der Pflanzenteile einer Herbstzeitlose enthält das Gift Cholchicin, das die Zellteilung unterbindet. Die Menge von 0,8 bis 1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht reichen bereits als tödliche Dosis für einen Mensch. Im Frühling, wenn die Verwechslungsgefahr mit Bärlauch gegeben ist, kommt es immer wieder zu Vergiftungsfällen. Vor allem auch deswegen, weil man von der Herbstzeitlose nicht gleichzeitig Blätter und Blüte zu Gesicht bekommt, was das sichere Bestimmen vereinfachen würde. Wildtiere scheinen damit keine Mühe zu haben, im Gegensatz zum Weidevieh, bei dem es offenbar auch immer wieder zu Todesfällen kommt.

Während heute v.a. sammelwütige Erwachsene betroffen sind, waren es früher wohl vermehrt Kinder, der Vergiftungsgefahr ausgesetzt. Die Kapselfrucht, die im Frühling gebildet wird, ist eine wunderbare, gleichsam aber gefährliche Rassel. Sie enthält appetitlich aussehenden Samen, die zusätzlich von einem weissen, zuckerreichen Häutchen (ein sogenanntes Elaiosom) umgeben sind, das eigentlich der Verbereitung durch Ameisen dienen soll…

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