Spitze Beisserchen

Zu dieser Jahreszeit findet man sie wieder. Winzige Kreaturen mit langen, spitz zulaufenden, fein behaarten Schnäuzlein.

Die Rede ist von Spitzmäuse.

Spiztmäuse führen ein kurzes, intensives Leben, das geprägt ist von unablässiger Suche nach Beute, Verteidigung ihres Territoriums und im Zeichen der Fortpflanzung steht.

Nach rund 1 Milliarde Herzschlägen ist Schluss, das Leben ausgehaucht, das Tierlein mausetot. Dann liegen sie – fast schlafend aussehend – auf Waldwegrand, bis Ameisen und andere Aasfresser sie abtransportiert und ihre Überreste durch Verdauungsprozesse zurück in den Kreislauf der Natur geführt haben.

Tatsächlich ähneln Spitzmäuse den echten Mäusen sehr. Schaut man genauer hin, wird klar, warum sie aber zu einer anderen systematischen Ordnung, den Insektenfressern, gezählt werden.

In ihrem Kiefer sitzen lauter spitzige Beisserchen, genauso wie beim Igel, ihrem nächsten einheimischen Verwandten. Das ist das typische Merkmal dieser Verwandtschaftsgruppe. Wenn ihre feine, bewegliche Nase oder die Tasthaare, die an der beschriebenen lang gezogenen Schnauze sitzen, potentielle Beute erfühlt haben, schlagen die Zähne herzhaft ins Fleisch.

Unzählige Male wiederholt sich diese Szene ein Spitzmaus-Leben lang. Und dank ihres giftigen Speichels sind Spitzmäuse gar in der Lage wie Wiesel, auch Beute zu überwältigen, die doppelt so gross ist wie sie selbst. Das ist auch nötig, denn es gibt Arten, die ihr eigenes Körpergewicht an Nahrung jeden Tag zu sich nehemen müssen!

Grund für diesen unerhörten Appetit ist ihr enormer Metabolismus: bis zu 1200 Mal pro Minute schlägt ihr Herzlein unter Stress. Kein Wunder setzt es manchmal urplötzlich aus – und es ist aus. Die meisten Spitzmäuse leben deshalb auch nur zwischen 1 Jahr bis 30 Monate.

 

 

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