Wasserratte

Bisam © S. P. Barrette (wikicommons)Sie schwimmt vorzüglich, taucht locker über minutenlang ab und ist eine Meisterin des Gallerienbaus.

Die putzige Bisamratte stammt aus Nordamerika. Als Pelzfarmen-Flüchtling – wie Biber, Nutria oder Nerz verfügt sie über ein ausgesprochen dichtes, wasserabweisendes Fell – hat sie rasch bei uns Fuss gefasst und erobert mit Leichtigkeit entlang von Fliessgewässern immer neues Territorium.

Die Nische eines ans Wasser gebundenen, pflanzenfressenden Säugetieres besetzt, in unseren Breitengraden der Biber. Tatsächlich überlappen sich die Lebensraumansprüche der beiden Arten relativ stark. Doch der deutlich grössere Biber hat sich, insbesondere im Winter eine Nahrungsnische geschaffen, die er ungeteilt nutzt: Nicht nur unmittelbar am Gewässer, sondern auch im umliegend landwirtschaftlichen Gebiet, findet er ausreichend Nahrung zu allen Jahreszeiten. Selbst im Winter ist er in der Lage, ähnlich wie Steinbock oder Gemse, die im alpinen Gelände durch die Schneedecke mit Nahrungsengpässen zu kämpfen haben, sogenanntes Raufutter, also stark faserhaltiges, nährstoffarmes Pflanzenmaterial zu verwerten.

Bisweilen dulden Biber offenbar Bisamratten sogar als Untermieter in Randbereichen ihrer Burgen. Bedeutender als die Konkurrenz der beiden Nager, die alleine aufgrund ihrer Grössenunterschiede und wiegt wohl die Bautätigkeit der Bisamratte. Insbesondere in wertvollen Schilfgürteln, deren Röhricht sie mit ihren Gangsystemen aushöhlt, kann sie durch ihre Bautätigkeit stark verändern. Und dem winterlichen Nahrungsengpass fallen, dort wo noch vorhanden, Grossmuscheln und Krebse zum Opfer.

Trotz Bekämpfungspflicht beschränkt sich die kostenaufwendige, weil Zeit intensive Bejagung dieses Neozoos auf schadenstiftende Einzeltiere. Und da, wo sie sich etabliert haben, holen sich wohl gelegentlich Fuchs und Co. ein Exemplar. Der Nachbarshund hat es jedenfalls verstanden, wie eine Bisamratte zu kriegen ist…

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